Reinhardswald
Reinhardswald

- Home

- Wandern

- Wanderführer

- Sehenswertes

- Diverses

- Geschichte

- Mythen/Legenden

- Kurzinfo

- Naturpark

- Über mich

- Freizeitangebote

- Galerie

- Flora/Fauna

- Impressum

Stieleiche (Quercus robur)

Familie

Buchengewächse (Fagaceae)

Gattung

Eichen (Quercus)

Art

Stieleiche

Der Baum:

In Mitteleuropa ist die Stieleiche die am häufugsten anzutreffende Eichenart, so auch im Reinhardswald. Eichen sind insbesondere an ihrer Frucht, der Eichel, zu erkennen, die zu den Nussfrüchten zählt, welche von einem Fruchtbecher (Cupula) umschlossen ist.

Reinhardswald - Eiche

Die Stieleiche ist eine sommergrüne Baumart, die große ausladende Kronen bildet, das Blattwerk hat abgerundete Ränder. Sie gehört zu den sogenannten Lichtbaumarten, d.h. diese Pflanze benötigt mehr Licht als andere Baumarten zum Wachstum. Das hat zur Folge, dass ohne Eingreifen des Menschen die Rotbuche die Vorherrschaft übernehmen würde, da sie schnellwüchsiger und schattentoleranter ist. Eichen erreichen ein Alter von bis zu 1000 Jahren, in Einzelfällen sogar darüber. Dies Baumart ist entwicklungsgeschichtlich recht alt und so konnte sich im Laufe der Jahrtausende eine ganz eigene Ökologie in ihren Kronen entwickeln. Hoch oben in den Bäumen leben mehrere Hundert Insektenarten, teilweise noch völlig unerforscht.

Der Reinhardswald ist zum größten Teil durch menschliches Eingreifen und Anpflanzen entstanden. Die Nutzung des Waldes als Waldweiden (dem sogenanntem Hutewald) hat den Eichenbestand gefördert, da die Tiere die jungen Rotbuchentriebe abgefressen haben und dadurch die Eiche bevorzugt gedeihen konnte. Eichentriebe wurden und werden wegen des hohen Gerbstoffgehaltes von vielen Tieren verschmäht. Die reifen Eicheln dienen wegen ihres hohen Kohlehydrat- und Proteingehaltes als hervorragendes Schweinefutter, und in Notzeiten wurden zerstoßene entgerbte Eicheln sogar auch von Menschen gegessen
.

Reinhardswald - Eiche
Reinhardswald - Eiche

Geschichltliches:

In vielen Religionen, Mythen und Sagen war und ist die Eiche ein als heilig angesehener Baum. Sie wird mit vielen Göttern oder Götterfürsten in Verbindung gebracht, so zum Beispiel im antiken Griechenland mit dem Göttervater Zeus oder im Rom mit dem Pendant Jupiter. In der Bibel wird die Eiche als Ort erwähnt, wo Götzen verehrt werden. Bei den Kelten war der gesamte sakrale Bereich durchzogen von der Eiche. Sie war dem Himmelsherrscher Taranis geweiht und bei allen kultischen Handlungen und Ritualen waren Teile der Eiche, meistens Blätter vonnöten, um diese überhaupt durchführen zu können. Natürlich spielte die Eiche auch bei den Germanen eine große Rolle, was die Weihung des Baumes dem Gewittergott Donar zeigt. Viele Germanen beteten die alten Eichen bis weit in das erste Jahrtausend nach Christus als Sitz dieses Gottes an.

Wegen der hohen kultischen und religiösen Bedeutung wurde unter besonders großen und alten Eichen Recht gesprochen. An manchen Orten finden sich diese Gerichtseichen noch heute, so auch bei uns im südlichen Reinhardswald.

Bis heute ist die Eiche oder Teile davon in Deutschland (aber auch in anderen Ländern) fest mit der Kultur verwurzelt. Wappen von Städten und Gemeinden beinhalten Eichen, Eichenlaub schmückt gewisse Orden, Schulterstücke und so manche Rückseite von Geldstücken. Auch in alten Volksliedern ist die Eiche in vielen Textpassage zu finden.

Nutzung:

Da das Holz der Eichen einen harten Kern ausbildet, wurde und wird es in folgenden Bereichen eingesetzt: Im Schiffsbau, als dauerhafte Balken im Fachwerk- und Hausbau, als verottungsresistente Zaunpfähle oder auch einfach als Brennholz. Aus der Rinde lassen sich die Gerbstoffe z.B. zur Ledergerbung gewinnen, was wegen der hohen Kosten jedoch mitlerweile eine Seltenheit ist. Heute finden wir die Eiche vor allem im Bereich hochwertiger Möbel, Furniere, Parkettfußböden, Türen, oder als Bauholz. Auch in der Wein- und Schnapsherstellung sind hochwertig gebüttete Eichenfässer ein Muss für den besonderen Geschmack.

Früher wurde die Eichenrinde auch medizinisch genutzt. Ein Sud aus gekochter Eichenrinde soll entzündungshemmend wirken. Es gilt jedoch Vorsicht walten zu lassen, da ein Übergenuss dieser gerbsäurehaltigen Tees Erbrechen, Durchfall oder Schleimhautreizung zur Folge hat.

Besonders:

Im Reinhardswals haben wir einen Eichenbestand von etwa 17%, was deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt bei Mischwäldern von etwa 9% liegt. Nicht zuletzt durch diese Tatsache ist unser Reinhardswald eine echte Besonderheit. Vielfach finden wir alte Eichenhaine oder aber kunstvoll angelegte Eichenalleen aus vergangenen Tagen, die Prachtstraßen oder Handelswege säumten. Heute kann der interessierte Waldbesucher zum Beispiel im Urwald Sababurg nahe dem Tierpark einen guten Einblick in die Geschichte des Eichenwaldes bekommen. Hier gibt es noch typische Huteeichen mit umliegenden Wiesen zu sehen, einige uralte Baumexemplare mit knorrigem Wuchs und auch sonst noch einiges mehr aus der Zeit als der Wald mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen war...

Reinhardswald - Eiche
Reinhardswald - Eiche

www.mein-reinhardswald.de  -  www.reinhardswaldwandern.de  -  www.reinhardswald.com 

^ Flora&Fauna

Mein Reinhardswald

- Home